Monday, October 23, 2006

E-Mail-Adressen der Seminarteilnehmer

Hier die versprochene Liste mit den E-Mail-Adressen aller Teilnehmer, sortiert nach Arbeitgruppen. Habe die Namen in Klammern gesetzt, wenn sie aus den Adressen nicht ersichtlich sind. Und das Sonderzeichen durch (at), damit Ihre Adressen nicht automatisch erkannt und bespamt werden können.
Viele Grüße, F.K.

AG Amazon
daniel.c.hock(at)web.de
(Stefanie Hoh) stuffi(at)arcor.de

AG Perlentaucher
(Janina Huft) littlejanina(at)yahoo.de
nicole-weide(at)web.de

AG inst. Betreiber
AnnaDinges(at)gmx.de
(Sandra Jacobi) shandon82(at)gmx.de

AG Verlage
mirjamartens(at)gmx.de
anna_vietinghoff(at)web.de

AG Redaktionen
andre.bluemel(at)t-online.de
tianyun_chad(at)yahoo.de

AG Communities
(Timo Leischner) Shark-TL(at)web.de
(Dennis Siepmann) DSiepmann(at)web.de

Gerichtsverhandlung Perlentaucher

Ich habe gerade versucht irgendetwas über die Gerichtsverhandlung herauszufinden. Nachdem ich etwa zehnmal verbunden wurde, wurde mir gesagt, ich möge doch bitte schriftlich anfragen, keine Infos am Telefon. Habe Fax geschickt, wie gewünscht, aber noch nichts gehört. Es heißt also weiter warten.
NW

Saturday, October 21, 2006

Tianyun Zha & André Blümel: Zwischenstand Recherche


Google. Seiten finden, die Literatur vermitteln und die von einer Redaktion betreut werden. Gefunden:
readme.cc
berlinerzimmer.de (oder berliner-zimmer.de)
literaturcafe.de
www.literature.de


readme.cc


Selbstbild: Europaweites Austauschforum über Bücher und schafft eine Buchcommunity über Sprachgrenzen hinweg.

7 Gründe für readme.cc

Seite gibt Buchtipps

Kontaktpartner: Walter Grond (www.grond.cc, Telefonnummer rausfinden, Verlag: , Beat Mazenauer, Andreas Kohli, Tilman Koschnick.

berlinerzimmer.de

Selbstbild: Webangebot nach Vorbild historischer Berliner Salons, die Literaten, Journalisten, Wissenschaftlern und Künstlern ein Forum für den Austausch boten.

Jeden Monat stellen wir ein besonders empfehlenswertes Buch vor, das entweder im Internet entstanden ist oder sich mit der Literatur im Netz befasst. Einen Überblick über unserer redaktionellen Inhalte bietet das Magazin.

Berlinerzimmer sucht finanzielle Unterstützung

Hinweis auf Website: "Achtung! Das Berlinerzimmer wird redaktionell nicht mehr gepflegt" Ab wann wieder?

Kontakt: Enno E. Peter (www.berlinerzimmer/nop/), Tel: 030 47378642, nop@berlinerzimmer.de ...hat neues Hobby, siehe private Website

literaturcafe.de

Erster Eindruck: gut organisierte Seite (Übersicht, Führung)

Selbstbild: Der literarische Treffpunkt im Internet

Im Café tut sich ständig etwas. Die aktuellsten Beiträge und Redaktionsnotizen finden Sie hier aufgelistet.

Sie fordern jeden Leser auf, selber zu schreiben.

literature.de

Selbstbild: literature.de - Das Literaturportal

Kontakt: Sven Trautwein, Online-Redaktion, Schweiggerstr. 5, 90478 Nürnberg, Tel. 0911 94 18 94 8, redaktion@literature.de

Umfang: Buch des Monats, Autor des Monats, Aktuelle Rezension, Neuigkeiten (Aktuelles), Thema des Monats, Aktuelle Diskussion, Quiz (zu gewinnen gibt es Bücher), Termine, Blog, Autoren- und Verlagsauflistung, Geschichten der Besucher, Hör- und Leseproben, Shop (BookBag kaufen), Kontakte knüpfen

Anzeigen: Buchpräsentation in der Buchbox auf literature.de und auf dem literature.de-NEWSBlog blaetterrauschen.de

"amazon"

"amazon" ist ein internationale Website mit Hauptfunktion Literatur Verkauf. Die existiert als Online Buchladen mit One-Click-Patent, womit er viel wirtschaftliche Erfolg gewonnen hat. Man befindet sich meinstens Sachbücher und Romane in seine Aktuelles-,Preisangebot-oder Toptitel-seiten.
Die Frage zu "amazon"
1. Als eine wirtschafliche Bibliotheke hat 'amazon' großen Einflüssen an individueller Lesersozialisation?
2.Wie kann der Betroffener das Lesen ohne Handlungsrituallen und Habitualisierungen nachzusprühen?
3.Durch One-Click-Patentpolitik bleiben die Kundendatein tatsächlich in Sicherheit?
4.Das Amazon-Patent bindet die Diskussion an ein oder mehrere zum Kauf angebotene Produkte, wobei unklar ist, ob man auch New-Beträge oder andere kostenlose Inhalte einschließt?
5.Bei standiger Preisversenkung bekommen die Mitarbeiter auch vernüftige Einkommen bzw. eine anstandige Arbeitsbedingung?
6.Bei 'amazon' kann man Kinderbücher und Schulbücher kaufen. Wie kontrolliert man 'amazon'gegen Erotik-Bücher Kauf von Minderjähriger?

Verfasserin: Zha, Tianyun

Eingangsaufgabe literaturvermittelnde Seite www.bluetenleser.de

Bewerbung für die Übung “Instanzen der Literaturvermittlung im Internet”


www.bluetenleser.de – Das Literaturportal

Das sehr übersichtliche und meiner Ansicht nach vorteilhaft gestaltete Portal gibt einen guten Überblick in die gesamte Literaturszene. Neuerscheinungen, neue Hörbücher und Autoren werden vorgestellt, es wird auf Literatur im Rundfunk und im Fernsehen aufmerksam gemacht (News, Hinweise und Tipps zu literaturvermittelnden Sendungen). In farblich voneinander abgesetzter Weise findet man in der Navigation direkt links oben der Startseite das Wichtigste auf einen Blick: „Aktuelles“, „Literatur im Radio“, „Literatur im TV“, „Autoren und Bücher“, „Literaturkalender“ und „Service“ sind die ersten Eckpfeiler für eine Information. Des Weiteren hilft eine gut sichtbare Suchfunktion, schnell und unkompliziert die erforderten Informationen zu finden. Die Werbung auf der Seite stört nicht besonders und macht den interessierten Nutzer eventuell aufmerksam auf Neuerscheinungen.

Fragen:

1. Was wollen Sie mit Ihrer Seite in erster Linie erreichen, was sind die Ziele, gibt es eine eingegrenzte Zielgruppe?
2. Was genau steckt hinter dem Gestaltungsprinzip, was wollen Sie damit ausdrücken, welches Image wollen Sie verkörpern?
3. Was halten Sie davon, nicht nur Rezensionen und Kritiken in der Seite aufzunehmen, sondern vielleicht auch mal eine Leseprobe von einer Neuerscheinung?
4. Sie sagen, Sie widmen sich Schwerpunktthemen – nach welchen Kriterien suchen Sie diese in Ihrer Redaktion aus?
5. Nach welchen Kriterien und Gesichtspunkten bauen Sie Ihre „Liste der unterschätzten Bücher“ auf?
6. Wird die Seite nur über Werbung finanziert?
7. Wie schaffen Sie es, dass Ihnen anscheinend gar nicht an Informationen im Literaturbetrieb „durch die Lappen“ geht (gemeint sind sämtliche Literatursendungen in Funk und TV)? Werden Sie von den betreffenden Redaktionen umgehend informiert, wenn die etwas Literaturvermittelndes senden?
8. Wieso ist der „bluetenleser-Newsletter“ immer Donnerstag?
9. Arbeiten alle drei Mitarbeiter hauptberuflich in und an diesem Portal?
10. Was halten Sie von Ihrer unmittelbaren Konkurrenz, zum Beispiel dem Portal www.perlentaucher.de?


A.V.

www.schatzinsel.de - Eine Insel, auf der man Schätze findet

Beschreibung der Homepage:
Bei der „Schatzinsel“ handelt es sich um einen Tochterverlag der S. Fischer-Verlagsreihe, der sich auf Bücher für Kinder und Junge Leute spezialisiert hat. Die Homepage ist „klassisch“ aufgebaut: links befindet sich die Auswahlleiste und rechts erscheint das jeweils Ausgewählte. Es handelt sich um eine – besonders farblich – sehr schön gestaltete und einfach zu bedienende Website, die auch für ungeübte User geeignet ist.

10 Fragen an den Homepage-Betreiber:
1. Wer war bei der Gestaltung Ihrer Website Ihre Zielgruppe? Kinder und Jugendliche
oder eher Eltern und Lehrer?
2. Was haben Sie dafür getan, damit sich auch Kinder auf Ihrer Homepage wohl
fühlen?
3. Haben Sie bei der farblichen Gestaltung Ihrer Website versucht, eine Schatzinsel
bzw. Assoziationen mit ebendieser, nachzuempfinden?
4. War es Absicht, dass Ihre Website sozusagen zum „klassischen“ Typ gehört?
(Keine über den Bildschirm huschenden Bildchen/Schriftzüge, kein komplizierter Aufbau, keine
unterlegten Geräusche, keine nervige Werbung etc.)
5. Haben Sie beim Aufbau Ihrer Site auch an Bedürfnisse sehgeschädigter User
gedacht und diese mit einbezogen? (Farbliche Kontraste, einfache Bedienung etc.)
6. Weshalb gibt es keine reine Textversion für vollblinde User, die einfacher zu lesen
wäre?
7. Warum gibt es bei den Büchern für 2-, 3-, 6- und 8-jährige keine Elternbewertungen, die z. B. anderen Interessenten die Sonnen- und die eventuellen
Schattenseiten eines Buches bzw. eine falsche Alterseinteilung aufzeigen würden?
8. Bei manchen Büchern für Jugendliche stehen einige Kommentare von jungen Lesern bzw. vom Buchhandel. Diese sind allerdings durchweg positiver Natur. Erhalten Sie einzig positive Kritiken oder veröffentlichen Sie keine negativen
Anmerkungen?
9. Weshalb gibt es auf Ihrer Homepage kein Gästebuch bzw. ein Portal, auf dem sich Eltern und/oder Pädagogen untereinander austauschen könnten? (oder auch noch
eines für Kinder/Jugendliche)
10. Lohnt sich Ihre Website? Wird sie von Kunden gerne aufgesucht oder kommen
diese eher anderweitig (über den regulären Buchhandel) zu Ihnen?

AD

perlentaucher.de

www.perlentaucher.de

Die Homepage www.perlentaucher.de ist ein ausschließlich im Internet vertretenes Kulturmagazin, das nach eigenen Angaben das größte deutsche Magazin dieser Art im Netz ist und sich über ca. 600.000 überdurchschnittlich gebildete, begeisterungsfähige Besucher im Monat freuen kann. Täglich werden hier die interessantesten Feuilletons und Buchrezensionen aus den sechs größten deutschen Zeitungen mit eigenen Worten vorgestellt, nach Möglichkeit verlinkt und eine Bücher- und Magazinrundschau angeboten, die den Lesern einen möglichst großen Überblick anbietet. Perlentaucher ist seit dem 15. März 2000 online und erhielt 2003 den Grimme Online Award als eine der wenigen unabhängigen journalistischen Gründungen im Internet.

Perlentaucher Medien GmbH
Chausseestraße 8
10115 Berlin

Tel.: 030 - 400 55 83-0
Fax: 030 - 400 55 83 99
E-Mail: service@perlentaucher.de

Geschäftsführer: Niclas Seeliger

10 Fragen an die Betreiber der Site www.perlentaucher.de:

1. Warum gibt es den Perlentaucher nur online? Was schließt eine Print-Version des Perlentauchers aus?
2. Warum bieten Sie keine eigenen Rezensionen und Feuilletons an, anstatt nur auf die Artikel großer Zeitungen zu verweisen?
3. Ist der Name Ihrer Site auf die Ergebnisse Ihrer Zusammenstellungen zu beziehen, d.h. sind die Feuilletons oder Rezensionen anderer Zeitungen in Ihren Augen „Perlen“?
4. Würden Sie selbst Ihre Site als „Perle“ betrachten?
5. Was, glauben Sie, unterscheidet Sie von anderen literaturvermittelnden Homepages?
6. Ihre Homepage wird zu 2/3 von männlichen Besuchern mit Hochschulabschluss, die zwischen 30 und 40 Jahren sind und gut verdienen, besucht. Wie erklären Sie sich das?
7. Warum, glauben Sie, besuchen ausgerechnet nur „überdurchschnittlich gebildete“ Leser Ihre Site?
8. Ist Ihre Site absichtlich auf diese Zielgruppe zugeschnitten?
9. Welche Werbestrategien verfolgen Sie, dass Ihre Site einen derartig großen Zulauf findet?
10. Würden Sie in näherer Zukunft eventuell Tocher-Sites anstreben, die besonders jüngere oder ältere Leser ansprechen, so z.B. einen Studenten-Perlentaucher?

Hoh

bodokirchhoff.de


Ausgewählte Internetseite: www.bodokirchhoff.de





I. Charakterisierung (Darstellung) der Internetseite in drei Sätzen:

1. Die auf den ersten Blick sehr seriöse Gestaltung der Internetseite (Farbwahl, Aufteilung) wird auch bei genauerer Betrachtung textlicher Inhalte aufrechterhalten.
2. Die Betreiber der Seite machen kein Geheimnis um den Schriftsteller in ihrer Mitte: Herr Kirchhoff ist fast auf jeder Seite mit einem Foto vertreten.
3. Auch die zunächst nur in grau dargestellten Buchtitel des Autors erwecken einen sehr seriösen Eindruck, die der Betrachter, sobald er mit dem Mauszeiger darauf deutet, mit Farbe erfüllt und somit symbolisch zum Leben erweckt.


II. Zehn Fragen an den Betreiber der Internetseite www.bodokirchhoff.de:

1. War die seriöse Gestaltung Ihrer Internetseite ein persönliches Anliegen?
2. Falls ja, welches Zielpublikum stellen Sie sich vor, wen möchten Sie damit erreichen?
3. Ist Ihre Darstellungsweise nach dieser Frage noch tragbar?
4. Ihre Seite entspricht nicht der klassischen Darstellungsweise einer Seite á la Amazon.de. Wollen Sie sich mit der konservativen und kühlen Art gegenüber Ihrer sehr kommerziell ausgerichteten Konkurrenz absetzen?
5. Falls ja, denken Sie, Sie sind „auf dem richtigen Weg“?
6. Mir ist die bildliche Darstellung von Herrn Kirchhoff auf mehreren Seiten aufgefallen. Wollen Sie damit Ihrer Kundschaft eine gewisse „Nähe“ zum Autor suggerieren?
7. Will Herr Kirchhoff mit dem kleinen Lebenslauf auf anektodischer Basis, verbunden mit Bildern, die in jeder größeren Stadt gemacht sein könnten, ebenfalls eine Nähe zum Kunden signalisieren?
8. Auch die Schreibseminare, die Sie anbieten, sprechen dafür. Kann der Teilnehmer hier wirklich etwas für sein „schreibendes Leben“ lernen?
9. Mir ist die Kalenderfunktion und das Zitat der Woche („Wer etwas erzählen will, muss einen Berg versetzen“) auf Ihrer Seite aufgefallen, die man normalerweise öfters auf Nachrichtenseiten findet. Signalisieren Sie damit ebenfalls unterschwellig eine Botschaft wie „am Puls der Zeit“?
10. Sie verzichten fast vollständig auf Werbung im engeren Sinne. Denken Sie, dass der interessierte Leser in seiner Meinung weitgehend immun gegen solche Werbeanzeigen ist und sich intuitiv für das seiner Meinung nach richtige Produkt entscheidet?

T.L.

www.amazon.de

Der 1994 in Seattle gegründete Internetshop „Amazon“ ist der weltweit erfolgreichste Einzelhändler für Bücher im Internet. Das amerikanische Online-Versandhaus bietet jedoch nicht nur die Möglichkeit, online Bücher zu bestellen, es stellt auch eine Plattform bereit, auf der Nutzer gekaufte Bücher rezensieren und bewerten können. Daneben können die User auch selbst Artikel über die Plattform „Amazon Marketplace“ verkaufen.

Fragen:
1. Finden Sie es nicht beschämend, dass durch Internetshops wie Ihrem die Existenzen vieler kleiner Buchhändler bedroht sind? Es ist natürlich bequemer, einfach im Internet zu bestellen, als in den Buchladen zu gehen. Dadurch, dass bei Ihnen keine Versandkosten für Bücher anfallen, wird dies zusätzlich verstärkt.
2. Ist es Ihrer Ansicht nach nicht problematisch, dass jeder Nutzer Ihrer Seite Produkte rezensieren kann? Dadurch finden sich auf Ihrer Seite viele qualitativ minderwertige Rezensionen. Sollte man das Schreiben von Buchkritiken nicht „Fachleuten“ überlassen?
3. Greifen Sie durch das Speichern der Bestellungen jedes Kunden nicht stark in seine Privatsphäre ein?
4. Denken Sie nicht, dass sich der Benutzer ausspioniert fühlt, wenn er von Ihrer Seite Kaufempfehlungen bekommt, die sich daran orientieren, was er bisher bestellt hat?
5. Woher, denken Sie, kommt ihr Erfolg?
6. Denken Sie, dass Sie mit Ihrem Versandhaus mehr Menschen zum Lesen gebracht haben und bringen?
7. Warum gibt es „amazon“ ausschließlich im Internet und keine Amazon-Geschäftsfilialen?
8. Wenn man Ihre Seite betrachtet, entsteht der Eindruck, dass ein Buch für Sie nur ein Produkt ist, wie ein Staubsauger, eine Digitalkamera oder eine Kaffeemaschine. Sollten Bücher durch ihre große kulturelle Bedeutung nicht eine besondere Stellung haben und sich auf Ihrer Seite in irgendeiner Form von den restlichen Artikeln abheben?
9. Sollte Ihrer Meinung nach ein Kunde von einem Händler, gerade wenn es um Bücher geht, nicht auch beraten werden? Fundierte Beratung wird auf ihrer Seite ja kaum gewährleistet.
10. Glauben Sie, dass hauptsächlich Gelegenheitsleser bei Ihnen einkaufen oder denken Sie, dass auch „Bücherwürmer“ bei Ihnen bestellen?


-DH

Eingangsaufgabe: Die Literatur vermittelnde Website www.fischerverlage.de

Charakterisierung der Website www.fischerverlage.de

Als eine der führenden Verlagsgruppen Deutschlands haben sich die Fischerverlage mit ihrer Website www.fischerverlage.de eine Internetpräsenz geschaffen, die klar und übersichtlich strukturiert, aber nicht ohne Verzicht auf ansprechende Akzentsetzungen auf das aktuelle Programm der einzelnen Verlage eingeht. Anwenderfreundlich gegliedert verweist die Website innerhalb der einzelnen Kategorien von der Belletristik über das Sachbuch bis hin zum Kinder- und Jugendbuch in erster Linie auf die derzeitigen Aushängeschilder der Verlagsgruppe, informiert über buch- und autorenbegleitende Marketingprogramme und liefert nicht zuletzt über die verlagsinterne Bestsellerliste einen Überblick über die aktuellen Erfolgsprojekte des Verlages. Dem Nutzer der Website www.fischerverlage.de wird ein am aktuellen Buchmarktgeschehen orientierter Einblick in das riesige Angebot der Fischerverlage geboten, der über eigene gezielte Recherchen auf der Website auf das komplette Verlagsprogramm ausgeweitet werden kann.


Fragen an die Betreiber der Website

1) An welche Leserschichten ist die Website insbesondere gerichtet bzw. welche Leserschichten sollen über die Website erreicht werden?
2) Welchen Stellenwert nimmt die Internetpräsenz des Verlages innerhalb des gesamten Marketingprogramms ein?
3) Dient der Internetauftritt der Verlage primär der Information über das Programm des Verlages oder stellt er gleichzeitig eine ernstzunehmende Alternative zu Buchhandlungen oder bekannten Verkaufsplattformen im Internet dar?
4) Als wie wichtig wird der Internetauftritt eines Verlages zu einer Zeit beurteilt, in der die elektronischen Medien einen immer höheren Stellenwert gegenüber den Printmedien – und damit auch gegenüber den Büchern – einnehmen?
5) Spiegeln die Benutzerzahlen die Erwartungen wieder, die Sie an die Internetpräsenz des Verlages gestellt haben?
6) Mit wie viel Arbeitsaufwand ist das Betreiben der Website verbunden bzw. wie viele Arbeitskräfte sind für die Gestaltung der Website zuständig?
7) Kommen auf der Internetseite die gleichen Informationen über Bücher und Autoren zum Einsatz, die sich auch in Werbung, Pressemitteilungen etc wieder finden, oder werden speziell für das elektronische Medium zugeschnittene Texte verfasst?
8) Können Sie sich – mit Blick auf die Zukunft – vorstellen, über ihre Website e-books bzw. einzelne Textausschnitte zum herunterladen anzubieten?
9) Wäre auf Ihrer Homepage ein Diskussionsforum denkbar, in dem sich die Nutzer über ihre Eindrücke der Bücher und Autoren bzw. über ihre Erfahrungen mit den Fischerverlagen austauschen können?
10) Ist die Website allein das Werk der Mitarbeiter der Fischerverlage, oder wurden spezielle Firmen damit beauftragt, ein ansprechendes Layout und eine benutzerfreundliche Anwendung zu gestalten?

mm

www.Litrix.de - German Literature online

1. Kurzporträt
Bei der Webside Litrix.de handelt es sich um ein in deutsch und englisch erscheinendes Online-Magazin, dessen Hauptaufgabe es sein soll, die Kenntnisnahme deutscher Gegenwartliteratur (und hierbei im Besonderen Belletristik) im Ausland zu fördern. Finanziert und unterstützt von der Kulturstiftung des Bundes, dem Goethe-Institut und der Frankfurter Buchmesse wurde Litrix.de im Juli 2003 als Initiativprojekt ins Leben gerufen. U.a. bemüht sich das Magazin um eine Übersetzungsförderung, so dass es jedes Jahr eine Schwerpunktsprache gibt, um gerade solche Kulturkreise anzusprechen, die sehr von dem deutschen abweichen. Zu der Förderung gehören aber auch Fortbildungen und Stipendien für Übersetzer.

2. Fragen
1) Ist seit der Gründung von Litrix.de ein Aufwärtstrend bezüglich des Exports deutscher Gegenwartsliteratur festzustellen?
2) Warum unterstützen nicht auch Verlage Litrix.de?
3) Besieht man sich die Liste der Verlage, die bei Litrix.de vertreten sind, trifft man auf viele bekannte Namen. Besteht nicht die Gefahr, dass weitestgehend Neuerscheinungen großer Verlage berücksichtigt werden?
4) Wird auch auf der Frankfurter Buchmesse auf die Webside aufmerksam gemacht?
5) Nach welchen Kriterien findet die Auswahl der Bücher statt, und inwiefern spielen politische Interessen dabei eine Rolle?
6) Wäre das Projekt ohne das Internet denkbar gewesen?
7) Wie entsteht der Kontakt zu den ausländischen Verlagen?
8) Kann Litrix.de als „Literaturagent“ bezeichnet werden?
9) Hält der Literaturaustausch mit dem jeweiligen Schwerpunktland auch über das eine Jahr hinaus verstärkt an?
10) Welchen (finanziellen?) Nutzen hat das Projekt von der Vermittlung. Erhält es eine Vermittlungsgebühr o.ä.?

SJ

'amazon.de'

Charakterisierung mit drei Sätzen von ‚amazon.de’:

• Die Website von Amazon ist eine rein kommerziell ausgerichtete Seite und
nicht vorrangig um den Nutzer über Neuerscheinungen, außer potentielle Bestseller, zu informieren.

• Dabei beschränkt sich Amazon nicht auf den Vertrieb von deutschsprachigen Werken, sondern man kann über die Site auch ausländische Bücher, Hörspiele, CDs und DVDs kaufen.

• Amazon ist hauptsächlich eine Plattform auf der andere Händler neue und gebrauchte waren verkaufen.


Zehn scharfsinnige Fragen:

• Worin liegt für Amazon der Vorteil beim Betreiben der Verkaufsplattform?
• Warum erscheinen bei Büchern keine Klappentext oder Inhaltsverzeichnisse zur Information der Käufer?
• Warum beschränkt man sich bei der Präsentation nur auf potentielle Bestseller?
• Wie werden die persönlichen Angebote gestaltet?
• Wie funktioniert die Website?
• Welches Ziel wird mit Amazon verfolgt?
• Wer steht hinter der Website?
• Inwiefern sind Käufer und Verkäufer versichert?
• Welches Prinzip/System steht hinter der Site?
• Warum kann man nicht in alle CDs reinhören?
• Soll das Angebot so bleiben?


JH

"Perlentaucher.de"

www.perlentaucher.de

Zu den Hauptaufgaben dieses Internet-Kulturmagazins gehört zum einen die tägliche Kommentierung, Zusammenfassung und anschließende Verlinkung der Feuilletons der großen deutschen Zeitungen , zum anderen wertet das Magazin Buchrezensionen aus und gibt sie in aller Kürze wieder.
Die Magazinrundschau gibt einmal wöchentlich einen Überblick über ausgesuchte Themen der deutschen und internationalen Kultur- und Nachrichtenmagazine. Weitere Angebote wie beispielsweise „Medienticker“ (News aus der Welt der Medien), „Buchmacher“ (News aus der Buchbranche) und „Teletaucher“ (Empfehlungen für kulturelle TV Sendungen) runden das Angebot ab.


1. Wie entstand die Idee zu einen solchen Projekt und warum der Name „Perlentaucher“?
2. Wie lange dauerte es von der Idee zur Realisation von „Perlentaucher.de“?
3. Ist „Perlentaucher.de“ ein gewinnorieniertes Internet-Kulturmagazin und wie erreichen Sie eine kostendeckende Finanzierung Ihrer Website?
4. Wie konnten Sie Unternehmen wie „buecher.de“ oder „Spiegel online“ zur Kooperation bewegen?
5. Wie sehr beeinflusst „Spiegel online“ die Unabhängigkeit Ihres Magazins?
6. Wie wird man zum freien Mitarbeiter Ihres Magazins?
7. Laut Nutzer-Umfrage von 2005 sind zweidrittel Ihrer Nutzer männlich. Planen Sie Ihre Attraktivität für weibliche Nutzer zu erhöhen? Wenn ja, wie?
8. Planen Sie weitere ausländische Ausgaben von Perlentaucher, ähnlich wie „signandsight.com“?
9. Planen Sie Ihr Serviceangebot für den Nutzer zu erweitern?
10. Wie sehen Sie die Zukunft von Perlentaucher.de?

NW

Friday, October 20, 2006

www.rezensoehnchen.de


Als Zeitschrift für Literaturkritik, hinter dem der Schwerpunkt Literaturvermittlung des Studiengangs Diplomgermanistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg steht, wurde die Publikation „Rezensöhnchen“ 1987 von zehn Bamberger Studierenden der Germanistik ins Leben gerufen und erscheint mit einer Auflage zwischen 800 und 1.000 Exemplaren in jedem Jahr zum Sommer- und Wintersemester. Neben der Printausgabe gibt es einen Online-Auftritt unter der Adresse www.rezensoehnchen.de, welcher übersichtlich gestaltet ist und scheinbar vom Titel der aktuellen Printausgabe dominiert wird; jedoch ist dies heute, am 20. September 2006, die Ausgabe zum Wintersemester 2005, hilfreicher wäre die Ausgabe zum Sommersemester 2006. Es ist bis auf einen Banner in der rechten, oberen Ecke keine Werbung geschaltet.

Folgende zehn Fragen würde ich den Betreibern stellen:

1)
Wie viele Personen sind an der Seite beteiligt und wie wirkt sich die Anzahl der Beteiligten auf die Aktualität der Inhalte aus sowie auf die technische Verfügbarkeit der Seite?

2)
Obwohl 25 Rezensionen aus der Ausgabe 37 abrufbar sind, fehlen jegliche Rezensionen der mutmaßlich bereits erschienenen Printausgabe 38 – ist dies eine gewollte Verzögerung?

3)
Nach welchen Kriterien werden die rezensierten Titel ausgewählt?

4)
Gibt es den Anspruch, Adressaten mit unterschiedlicher Vorbildung oder unterschiedlichem Sprachverständnisniveau gleichermaßen ausreichend zu unterhalten und zu informieren?

5)
Werden nur die ausgewählten Bücher gelesen oder zu deren Beurteilung auch Rezensionen, die zu diesem Buch bereits aus anderen Redaktionen erschienen sind, herangezogen?

6)
Wieviel Zeit verwendet der typische Verfasser einer Rezension auf Recherche zum Werk und Leben des Schriftstellers, dessen Buch er rezensiert?

7)
Wie wird eure Website finanziert?

8)
Wenn es einen Mindestanspruch an die Qualität der Rezensionen gibt, wie wird er garantiert?

9)
Ein Literatur vermittelndes Medium hat ein zahlenmäßig großes Publikum zum Ziel – welche Maßnahmen ergreift ihr, um eine hohe Leserzahl zu erreichen? (Marketing, Werbung, Zusammenarbeit mit Verlagen oder Mundpropaganda)

10)
Wie schätzt ihr euren Bekanntheitsgrad bei den Verlagen ein – Ist www.rezensoehnchen.de für diese eine wichtige Website und wenn ja, wie macht sich das bemerkbar?

adl

New York Times, 18.12.05: What Are the Blogs Saying About Me?

By PAMELA PAUL

ALMOST every author I know with a new book does it - the embarrassing, nearly irresistible, ritualistic dip into Internet-assisted narcissism. I know I do. Prodded by a combination of curiosity and dread, I'll scour the Web not just to ascertain sales (impossible) or check out the press coverage, but to get a sense of what ordinary readers are saying about my book when they think I'm not listening.

Thanks to blog search engines like Technorati, IceRocket and Feedster, writers have easy access to the latest entries, where bloggers and their readers post both in-depth and off-the-cuff reactions to the books they're reading. Some readers expound on books on their pages on MySpace, a social networking site popular among younger people. From near-professional literary sites like Beatrice and MaudNewton to rough online diaries, blogs offer insight into what readers are thinking in a way that Amazon, with its simplistic star spectrum and short (and often manipulated) reviews, does not.

For some authors, blogs provide the first indication that someone other than family members and people who owe them favors are reading their books. "Blogs are like reports from a far-flung world," said Joshua Wolf Shenk, author of "Lincoln's Melancholy: How Depression Challenged a President and Fueled His Greatness." "It's the first evidence that there's a conversation out there about my book I wasn't aware of," he said. "My instinct is enormous curiosity about who these people are."
That interest, oddly, isn't always reciprocated. A. J. Jacobs, author of "The Know-It-All: One Man's Humble Quest to Become the Smartest Person in the World," was miffed to find a blogger who described his own efforts to read the Encyclopaedia Britannica from A to Z, just as Jacobs did for his book. But after seeing that the blogger credited him, Jacobs e-mailed him compliments and an offer of support. The blogger never wrote back. "I guess he's too busy reading the encyclopedia," Jacobs said.

Of course, the blogosphere can also be a rough place for fragile egos. Rick Moody, a self-described "suppurating wound of vulnerability," admits to having plugged his name into Technorati on several occasions. "I can graph it onto my serotonin levels," said Moody, whose new novel is "The Diviners." "It's like taking a pill to enhance suicidal ideation. Even the good ones make me want to kill myself."
Years ago, after someone sent Amy Tan a link to a Web site where one anti-fan declared "Amy Tan must die," Tan fired off a prophylactic e-mail message asking friends and colleagues not to forward comments culled from the Internet. "I think it's great that readers are having spontaneous dialogues about my work online," she said, "but I don't think I should necessarily listen in." She likens looking herself up online to overhearing gossip at a cocktail party. "You might hear some good things about yourself, but you may also hear something devastating."

Also among the blogophobic is Maureen Dowd. "I'm super sensitive and I think I'd get too depressed," said Dowd, whose new book is "Are Men Necessary?: When Sexes Collide." Instead, she employs proxy searchers. "It seems narcissistic to be trolling around looking for mentions of yourself, though I am thrilled to be blogged about," she said. "My sister and my assistant show me things they think I need to see. But I don't want to get too caught up in it myself."

While the temptation to correct errors - which often reverberate from blog to blog - can be strong, counterblogging can be counterproductive. Authors report sad tales of the flaming feedback loops that follow such confrontations. David Marcus, author of "What it Takes to Pull Me Through: Why Teenagers Get in Trouble and How Four of Them Got Out," discovered a blog insinuating he had been paid off by one of the schools he profiled. "My gut was to dash out a denial, but then I checked myself," he recalled. "I realized that all a response would do is spread this untruth from one electronic forum to another and give substance to the accusation."

Occasionally, however, authors' interactions with their bloggers prove fruitful. Cass Sunstein read a discussion of one of his articles about conservative judicial radicalism on The Volokh Conspiracy, a group blog organized by Eugene Volokh, a law professor at the University of California, Los Angeles, in which Sunstein was invited to respond. "We had an interesting exchange and there were a lot of comments," said Sunstein, who teaches law at the University of Chicago. The discussion even spurred him to make changes to "Radicals in Robes," the book he was writing at the time. "There's no question that 'Radicals in Robes' was affected by a kind of pre-publication review on a blog," he said.

But unlike formal reviewers, bloggers aren't inhibited by the fact-checker's pencil or concern for professional reputation. Stephen J. Dubner, co-author of "Freakonomics" and an avid blog reader, happened upon the blog of someone who had given "Freakonomics" a middling review in a major newspaper. On his blog, however, the reviewer let loose, saying in less than delicate language that he thought the book really stank.

At best, blogs can be the electronic version of word-of-mouth selling. Luis Alberto Urrea has written more than 10 books, but it wasn't until he published his novel "The Hummingbird's Daughter" earlier this year that he experienced the joys of being blogged (sympathetically) on sites like Bookslut and La Bloga. "I had never paid attention to that whole world before," said Urrea. Now, he has his wife comb the Web every morning, filtering out anything too harsh. "You're always braced for bad news," he said, "but blogs have been so friendly." Urrea (who said he responded to every e-mail message he got) compares the blog world to a country store with a cracker barrel, where he and his readers are playing checkers. "It's so immediate and informal."

Diana Abu-Jaber, whose recent memoir "The Language of Baklava" became a staple on food blogs this year, takes a similarly rosy view. "It's wonderful when people send me e-mails and letters, but when you read a blog, about your book, you feel like you're entering into a conversation," she said. "People develop ideas and apply your book to their lives in a very immediate way." After uncovering a community of cooking blogs where readers exchange recipes and stories, Abu-Jaber responded to a number of bloggers, eager to share recipes. "They seemed shocked when I wrote," she said. "I have the feeling they weren't sure people actually were reading them."

But at least one author who has spent time on both sides of a blog takes a more mixed view. "Blogs can hurt because they're so personal," said Julie Powell, who turned her popular blog about cooking her way through Julia Child's "Mastering the Art of French Cooking" into the book "Julie and Julia." "Nobody's getting paid, there's a lot of invective." Powell's own experience as a blogger has inured her to some of the more vicious comments, including the torrent of abuse directed at her after she said something "very ill-considered" about food bloggers in an interview with Salon (which was also host to her blog). "An author who writes his book in solitude is protected from reader responses along the way. Whereas as a blogger, you're used to hearing those responses, good and bad."

Having gone from blog to book, Powell says she's turned into a bad citizen of the blogosphere, no longer regularly checking herself out on blogs. "To me," she said, "seeing myself in print media is the fascinating thing."

Pamela Paul is the author, most recently, of "Pornified: How Pornography Is Transforming Our Lives, Our Relationships and Our Families."

Frankfurter Rundschau, 03.02.06: Weg zum Leser - Onlinehändler Amazon gibt Buchautoren das Wort

VON JANKO RÖTTGERS

Der Online-Buchhändler Amazon hat Kundenrezensionen populär gemacht. Ganz gleich, ob Kochbücher oder literarische Meisterwerke: Zu fast jedem Titel gibt es dort mehr oder weniger begeisterte Lesermeinungen. Bisher mussten Autoren die Kritik kommentarlos hinnehmen. Seit Mittwoch gibt es auf der US-Website von Amazon eine Möglichkeit zur Widerrede: Ein Angebot namens Amazon Connect erlaubt Buchautoren, eigene Weblogs zu betreiben.

Amazon Connect begann Ende vergangenen Jahres als Feldversuch mit rund 20 Autoren. So berichtet die New Yorker Schriftstellerin Aimee Friedman in ihrem Blog davon, welche Bücher sie gerne in der U-Bahn liest. Der Washingtoner Wissenschaftsjournalist Chris Mooney lässt seine Leser wissen, wann er im TV zu Gast ist. Das Autorenduo Romentics erklärt seinen Fans, wie sie handsignierte Exemplare ihrer schwulen Liebesgeschichten erstehen können. Viele Autoren bieten zudem Links zu ihren Webseiten oder Mailadressen für einen direkten Kontakt an.


Rezensionen der Kunden müssen nicht mehr unwidersprochen bleiben

Seit Mittwoch erscheinen diese Weblog-Einträge direkt auf der Amazon-Startseite von Lesern, die sich ein Buch eines teilnehmenden Autors gekauft haben. Auch auf den Buch-Detailseiten finden sich Auszüge aus den Weblogs. Dazu besitzt jeder bloggende Autor eine eigene Seite, die den Lesern auch Möglichkeiten zum Kommentieren der Einträge gibt. Die neue Amazon-Blogger zeigen sich bisher begeistert. "Das ist ein aufregender neuer Weg, die Lücke zwischen Leser und Autor zu schließen", sagt etwa Doranna Durgin.

Lobende Worte gibt es auch von Jeff Carlson: "Da Amazon die ganze Sache betreibt, werden es viel mehr Autoren ausprobieren, die sich nicht am Einrichten einer eigenen Webseite oder eines eigenen Blogs versuchen würden." Carlson schrecken solche technischen Details nicht ab. Er hat bereits zahlreiche Bücher zu Webdesign und verwandten Technik-Themen verfasst. Trotzdem sieht er in Amazon Connect auch für sich ein spannendes Experiment. "Es wird interessant sein, zu sehen, ob es sich auf meine Verkäufe auswirkt", sagt Carlson. "Wird diese Art von Interaktion jemanden vom Kauf eines Buchs überzeugen?"

Amazon ist davon überzeugt, mit der direkten Einbindung von Lesern und Schreibern Kunden an seine Plattform zu binden. Die Firma kann dazu auf den Erfolg ihrer Kundenrezensionen verweisen. Anfangs wurden diese von Autoren und Verlagen eher misstrauisch beäugt. Doch mittlerweile haben sich Amazon-Rezensenten besonders in den USA als feste Größe im Buchmarkt etabliert. Die bekanntesten Rezensenten bekommen dort jeden Monat dutzende kostenfreie Ansichtsexemplare von Verlagen zugeschickt. Die Website zählt eine Million registrierte Amateur-Rezensenten.

Autoren wiederum sehen in Online-Händlern wie Amazon zunehmend ihre einzige Chance, eine größere Öffentlichkeit zu erreichen. Der Buchmarkt konzentriert sich vermehrt auf wenige, gut verkäufliche Titel. Geld verdient wird mit "Harry Potter" und Dan Brown, Nischenprodukte und Kleinverlage müssen der Massenware weichen. Die Zahl der klassischen Buchhandlungen sinkt zudem beständig. So werden in Deutschland nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung nur noch knapp 56 Prozent der Bücher über den Sortiment-Buchhandel verkauft. Kaufhäuser, Zeitungskioske, Tankstellen und weitere "sonstige Verkaufsstellen" verbuchen gut 13 Prozent. Nachwuchsautoren sucht man dort vergebens.

Der Trend zur Massenware Buch führt dazu, dass Verbraucher Bücher kaum noch beim Durchblättern entdecken. Online-Händler versuchen deshalb, ihren Kunden neue Zugänge zu ihrem Katalog zu bieten. Amazon bietet seit geraumer Zeit an, ausgewählte Bücher am Bildschirm anzulesen. Das Unternehmen experimentiert mit einer weiteren Form von Kundenrezensionen: Verbraucher sollen Bücher und andere Produkte künftig nach dem Prinzip der Online-Enzyklopädie Wikipedia besprechen und damit eine Art basisdemokratisches Kritiker-Lexikon entwickeln.

Unter Autoren werfen all diese Interaktionsformen Fragen auf. So bemerkte die Liebesgeschichten-Autorin Monika Jackson auf ihrer Webseite, dass sie Schwierigkeiten habe, den richtigen Tonfall für ihr Amazon-Blog zu finden. Aufdringliche Werbung sei dafür tabu, jammern und Publikumsbeschimpungen ebenfalls. Wer das Medium erfolgreich nutzen wolle, sollte am besten gleich alle kontroversen Themen vermeiden. "Niemand will Leser kurz vor der Kaufentscheidung abschrecken", sagt Jackson.

www.amazon.com/gp/arms/directory/

Erklärkasten: Literatur-Debatten

Amazon Deutschland bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, Bücher zu besprechen. Autoren können dort bisher allerdings noch keine Weblogs einrichten (www.amazon.de).

Literatur-Café: Einen direkteren Austausch bietet das Forum des Literatur-Cafés. Dort können Autoren mit Lesern diskutieren und ihre Texte auch direkt online veröffentlichen.

Die Webseite bietet zudem Rezensionen, Nachrichten und Interviews zum Literaturbetrieb an (www.literaturcafe.de).

Bücherwiki: Am Aufbau eines interaktiven Lese-Lexikons versucht man sich beim Bücherwiki. ött

Thursday, October 19, 2006

Sonntagszeitung, 28.07.2002: „Meine Mission“ – Alexander Dengler, der „Top-Rezensent” von Amazon.de, über das Elend der Kritik

Glückwunsch Herr Dengler, Sie sind mit 146 Rezensionen zum ersten Top-Rezensenten beim Online-Buchhändler amazon.de ernannt worden. Haben Sie heute schon eine Rezension geschrieben?

Heute noch nicht, aber am letzten Sonntag. Ein Anwaltsthriller von John T. Lescroart: „Der Schwur”.

Wie viele Besprechungen schaffen Sie im Monat?

So zwischen vier und acht.

Warum schreiben Sie Rezensionen?

Ich liebe das Lesen und Schreiben! Ich betrachte es als großes Geschenk, daß ich das grobe Talent zum Schreiben in meinen Genen hatte und es weiterentwickelt habe. Und das ist die Verbindung zum Lesen. Autor, Leser, Kritiker sein, das ist das, was mich glücklich macht.

Aber Sie arbeiten als Möbelkaufmann?

Ja, noch. In naher Zukunft möchte ich aber als Autor arbeiten. Mein Agent ist bereits mit Verlagen im Gespräch. Ich habe einen Roman geschrieben, einen Thriller, der das Beste der Autoren verbindet, die ich bewundere.

Welche Autoren sind das?

John Grisham, David Baldacci, Daniel Silva, James Petterson und Ken Follett.

Deutsche Autoren schätzen Sie nicht?

Nein. Es gibt drei oder vier, die mäßig spannend schreiben, aber das war's dann auch. Viele alte deutsche Autoren setzen sich mit der modernen Spannungsliteratur nicht mehr auseinander, und die jungen deutschen Talente, so scheint es leider im Land der Dichter und Denker, können nichts anderes, als dichten und denken.

Zurück zur Literaturkritik. Lesen Sie regelmäßig Kritiken, die in Zeitungen veröffentlicht werden?

Ja, aber die sind leider oft sehr schlecht. Die Zeitungskritiker betrachten den Roman oft aus dem falschen Blickwinkel. Sie achten nur auf die Charaktere und haben kein Auge für den Plot. Der ist aber das A und O. Ohne diesen funktionieren auch keine guten Charaktere. Wenn der stimmt, dann kommt für mich der Schreibstil. Schnell und knapp. Nichts Tragendes oder Überflüssiges, was den Leser nur seiner wertvollen Zeit beraubt.

Haben Sie Vorbilder unter den Rezensenten? Was halten Sie etwa von Marcel Reich-Ranicki?

Ich mag das Kauzige an Reich-Ranicki, aber ich teile in keinster Weise seine Ansicht in Sachen Bücher. Für ihn zählt nur „hohe Literatur”. Für mich das, was am meisten gelesen wird: Thriller, Krimis, Abenteuer-, Liebes- und auch Gesellschaftsromane.

Seit wann schreiben Sie Rezensionen?

Seit es Amazon in Deutschland gibt, seit Ende 1998.

Was reizt Sie daran?

Mein Wissen den Lesern mitzuteilen und Bücher, die es verdienen, zu mehr Erfolg zu verhelfen.

Haben Sie schon mal daran gedacht, auch für Zeitungen zu rezensieren?

Bis jetzt nicht, aber es wäre durchaus eine Überlegung wert. Da ich ja selbst Autor bin und mich besonders mit den Thriller-, Krimi- und Abenteuergenres auseinandersetzte, weiß ich darüber meist bessere Kritiken zu verfassen als die, die dies als Hauptberuf ausüben.

Wieso soll denn der Autor der bessere Kritiker sein? Muß ein Gastro-Kritiker auch Gourmet-Koch sein?

Nein, Sie haben natürlich recht, daß nicht jeder das tun muß, was er kritisiert. Aber für mich ist das Lesen, Schreiben und Kritikenverfassen ein Dreieck, das sich ergänzt. So kann ich für mich vieles objektiver betrachten, mich immer wieder selbst kritisieren, und das eine verbessert die Sicht auf das andere und umgekehrt.

Amazon-Top-Rezensent wird man nicht nur dadurch, daß man viele Kritiken schreibt. Sie müssen auch von möglichst vielen Lesern als „hilfreich” eingestuft werden. Ihre Rezensionen gelten bei den Lesern als besonders hilfreich. Was ist das Geheimnis Ihrer Rezensionen?

Ich denke, daß sich mein Lesen und Schreiben mit Herzblut auch in meinen Rezensionen wiederfindet. Ich setze mich intensiv mit der Geschichte auseinander, und da ich selbst diese Genres sehr gut kenne, weiß ich, wo der Autor Fehler gemacht hat und wo er besonderes Lob verdient.

Die Top-Rezensentin bei Amazon-USA hat 3000 Kritiken verfaßt, bekommt von den Verlagen freie Rezensionsexemplare, Hintergrundinformationen und gilt als einflußreicher als die meisten Printkollegen. Ist das ein Ziel für Sie?

Ein Wort nur: Ja!!!

Auf diesem Umweg zu einer echten Instanz zu werden, ist das nur in den Vereinigten Staaten möglich?

Die Deutschen sind da leider sehr verklemmt. Einer, der nicht studiert hat und nicht hundert Zeugnisse, Empfehlungen, Beziehungen vorzuweisen hat, hat es schwer. Aber ich habe Hoffnung. Wenn ich dazu beitragen kann, das Denken des verstaubten deutschen Literaturbetriebs etwas zu entstauben, dann habe ich viel geschafft. Im Dienste des Buches.

Das klingt immer alles so begeistert. Haben Sie noch nie ein Buch verrissen?

Verrissen ist so ein gemeiner Ausdruck. Im Moment fallen mir nur zwei ein. Zwei von denen, die ich vorhin Reich-Ranicki-Bücher nannte: „Liebesleben” von Zeruya Shalev. Ich kam über die ersten fünfzig Seiten nicht hinaus. Es ist an Eintönigkeit und Langeweile nicht zu überbieten. Es fehlt an allem, was für mich Lesen zur Freude macht. Und auch Reich-Ranickis Begeisterung für die Bücher von Bernhard Schlink kann ich nicht teilen. „Der Vorleser” war ein normaler Roman. Nichts großartig Besonderes.

Haben Sie „Tod eines Kritikers” gelesen?

Oh ja. Und ich meine: Alles Tohuwabohu, das um dieses Buch gemacht wurde, nimmt wirklich guten Spannungsromanen den Platz in den Medien. Das ist sehr schade. Denn „Tod eines Kritikers” ist ein Witz und kein Roman. In Amerika würden sie sich über solch ein Werk totlachen, es aber nicht drucken.

Wurde schon einmal eine Rezension von Ihnen nicht veröffentlicht?

Ja, einige.

Warum nicht? Amazon behauptet doch immer, sie würden alles veröffentlichen, was nicht zu Gewalt aufruft oder volksverhetzend wirken könnte?

Ich denke, die etwas heftigeren Kritiken, die ich gegenüber solchen erhitzt diskutierten Büchern untergebracht habe, waren wohl zu viel für Amazon.

Sie haben einen Fulltime-Job und besprechen im Monat doch bis zu acht Romane. Wann lesen Sie?

Ich stehe morgens eine Stunde früher auf, als es sein müßte, um zu lesen. Ich habe meinen Mittagstisch eingeschmälert, um lesen zu können. Und fast jeden Abend stehen zwei Stunden sicheres Lesen auf dem Programm.

Was ist Ihr Ziel?

Ich bin erst zufrieden, wenn den Autoren und ihren Büchern die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt wird wie Schauspielern und ihren Filmen. Wohl kaum zu bewerkstelligen, aber wenn ich das schaffe, bevor ich sterbe, dann habe ich meine Mission in meinem Leben erfüllt.

Interview Volker Weidermann


Erklärkasten:
Amazon und die Top-Rezensenten

Die Online-Buchhandlung amazon.de gibt es seit September 1998. Für den Juni 2002 gibt Amazon die Zahl von 3,884 Millionen unterschiedlicher Nutzer pro Monat an. Zu jedem angebotenen Buch, Film oder Tonträger haben die Leser die Möglichkeit, eine Rezension zu verfassen. Bei amazon.de gibt es zur Zeit ca. 2,5 Millionen Leser-Rezensionen. Weltweit sind es acht Millionen. Seit einer Woche gibt es ein Ranking der Top-Rezensenten (amazon.de/top-rezensenten). Um Spitzenreiter zu werden, reicht es nicht, einfach die meisten Rezensionen geschrieben zu haben. Sie müssen auch von den meisten Lesern als „hilfreich” kategorisiert worden sein. Der aktuelle Top-Rezensent, Alexander Dengler, 27, Möbelkaufmann aus dem oberpfälzischen Parsberg, hat bislang 146 Rezensionen geschrieben, die von 739 Lesern als hilfreich eingestuft worden sind.
F.A.Z.

F.A.Z., 07.07.2006: „Haben Sie jemals in Detmold gelesen?“ Rezension von literaturportal.de

Die deutsche Kulturpolitik stand noch nie unter Avantgardeverdacht, und so mag man es lediglich wohlwollend belächeln, wenn jetzt das Deutsche Literaturarchiv Marbach, das Goethe-Institut, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und weitere Institutionen das Rad neu erfinden möchten mit der Idee, unter der Adresse Literaturportal.de ein Literaturportal im Internet zu schaffen. Vielleicht hätte man den Begriff „Literaturportal“ vorsichtshalber einmal googeln sollen, man hätte bereits ein gutes Dutzend sehr engagierter Angebote gefunden. So weit, so unoriginell. Leider wurde für die Entwicklung dieses speziellen Rades eigens eine Kommission gebildet, mit dem Ergebnis, daß es nicht wenige Ecken und Kanten aufweist.

Das mag damit zusammenhängen, daß sich niemand der Macher darüber informiert hat, wie das Internet eigentlich funktioniert. Ein Portal kann sich im Internet im wesentlichen auf drei verschiedene Funktionsmechanismen stützen: Redaktion, Automation oder Schwarmintelligenz. Das Literaturportal möchte sich gerne aller drei Mechanismen bedienen, ohne zu wissen, wie, und bleibt am Ende mit fast leeren Händen zurück. Dabei hatte man mit 150.000 Euro Spielgeld allein vom Staatsminister und vielen klugen Köpfen doch immerhin mehr Startkapital als viele andere Gründer der Dotcom-Welt.

Originärer Mehrwert

Die klassische Vorgehensweise eines Portals ist die Redaktion, was soviel heißt wie: denkende Menschen kreieren für das Portal Inhalte und betreuen deren Organisation und Präsentation. Ein erfolgreiches Beispiel dafür wäre das Rezensionsmagazin literaturkritik.de. Dahinter stecken enorm viele Arbeitsstunden, die einen originären Mehrwert produzieren, der die Seiten beim Leser erfolgreich macht.

Der redaktionelle Mehrwert des neuen Literaturportals nimmt sich spärlicher aus als der eines Kundenmagazins beim Lebensmittelhändler. Die immerhin etwa fünfhundert Autorenbiographien sind offensichtlich nach dem bei Studenten sehr beliebten Copy-and-paste-Verfahren entstanden; Hauptquelle dafür war die ebenfalls bei Studenten beliebte Online-Enzyklopädie Wikipedia, komplett mit allen Fehlern und der offenen Frage nach dem Urheberrecht. Das Kernstück der Seite, der Veranstaltungskalender, ist ein längst anderweitig veröffentlichtes Angebot von kulturkurier.de, und, als deutschlandweites Angebot, den jeweiligen lokalen Informationsmagazinen hoffnungslos unterlegen.

Vorgaukelung redaktioneller Arbeit

Ebenfalls eher eine Vorgaukelung redaktioneller Arbeit stellt die Rubrik „Neuerscheinungen“ dar. Jede Woche werden hier vier willkürlich ausgewählte Bücher (keineswegs nur deutsche Literatur) vermittels derart unbedarfter Informationshäppchen vorgestellt, daß man im Direktlink zum Online-Buchhändler noch den größten Informationsbeitrag sehen möchte. In kaum zehn Jahren wird man hier etwas mehr als zweitausend klägliche Buchtips haben (nicht finden, eine Suchmöglichkeit gibt es nicht) - bei literaturkritik.de gibt es schon jetzt achttausend, von frei zugänglichen Internetarchiven großer Tageszeitungen zu schweigen. Alles ausführliche Rezensionen, wohlgemerkt.

Im Gegensatz zur Redaktion setzt die Automation vor allem auf ein Konzept. Als Sekundärverwerter bieten automatisierte Portale lediglich einen anders organisierten Zugang. Neuere Bibliotheksportale etwa funktionieren so, die gleichzeitig in verschiedenen Katalogen suchen, automatische Fernleihen aufgeben und sogar den Zugang zu Volltextdatenbanken anbieten, oder Seiten wie Google-News, die selbst keinerlei Inhalte erstellen, sondern nur finden.

Merkwürdige Archivfunktion

Die spärliche Automation auf literaturportal.de wurde ausdrücklich erst auf die allgemeine Kritik hin eingeführt. Mittlerweile kann man von den Porträts direkt zum Katalogeintrag des jeweiligen Autors im Marbacher Literaturarchiv gelangen. Das ist ein nettes Angebot und für den Forscher allemal interessanter als die merkwürdige Archivfunktion des Veranstaltungskalenders, die Auskunft darüber ermöglicht, welche Lesungen im März letzten Jahres im evangelischen Gemeindezentrum Detmold stattgefunden haben.

Schwarmintelligenz-Portale zuletzt bauen auf ein Zusammenspiel aus automatisierter Organisation und dezentraler Redaktion, so wie Wikipedia. Deren Gründer stellten, vereinfacht gesagt, nur die Vermittlungsstruktur zur Verfügung, und zwar für jedermann. Seitdem warten sie, schwankend zwischen Zuversicht und Zweifel, darauf, daß sich der Weltgeist manifestiert. Ähnlich stellen sich das wohl die Macher des Literaturportals vor und setzen vor allem auf die Arbeit der anderen, wobei der Schwarm, von dem sie sich Intelligenz erhoffen, die Literaturhäuser und literarischen Gesellschaften, die Buchhandlungen und Verlage sind. Die sollen nun fleißig das System füttern, sich selbst in die Linklisten einschreiben und den Veranstaltungskalender bestücken.

Gröbere Fehler stillschweigend beseitigt

Ob das geschehen wird, ist mehr als fraglich, denn der Schwarm ist natürlich nicht da, wo er erwartet wird. Er manifestiert sich außerhalb des Veranstaltungskalenders, außerhalb des Literaturportals, in einem anschwellenden Chor der kritischen, bisweilen auch bissigen Stimmen auf den Literaturblogs und den Foren der vielen anderen Literaturportale, die genüßlich auf Fehler und Unzulänglichkeiten des neuen Projekts hinweisen. Immerhin, auch davon läßt sich lernen, und so werden momentan die gröberen Fehler stillschweigend und in großer Hektik beseitigt.

Der Autor Arno Reinfrank beispielsweise, von dessen Ableben im Jahr 2001 sein Porträt bis vor kurzem noch nichts wußte, ist nach der Überarbeitung auch für das Literaturportal gestorben. Bei Robert Gernhardt hat man sich dafür gleich etwas mehr beeilt, er ist nicht nur bereits tot, sondern schon im bürokratischen Himmel angekommen: „Im Juni 2006 ist Robert Gernhardt nach schwerer Krankheit gestorben. Seinen Nachlaß hat das Deutsche Literaturarchiv Marbach übernommen.“ Das stimmt wenigstens zur Hälfte, die Zeichnungen bleiben ja in Frankfurt.

Von Sebastian Domsch, Text wie auf FAZ.NET

Wednesday, October 18, 2006

"boersenblatt.net", 07.08.2006: Neues Netzwerk für Blogger

Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ist mit einem Netzwerk für Blogger an den Start gegangen. Germanblogs.de beinhaltet derzeit 40 themenorientierte Blogs.
Unter den Blogs aus den Bereichen Gesellschaft, Reise, Leben, Unterhaltung, Metropolen, Sport und Technik befindet sich auch ein buch blog.

http://buch.germanblogs.de/

"boersenblatt.net", 23.02.2006: Rockbuch wehrt sich gegen Negativkritiken bei Amazon

Der Rockbuch Verlag (Schlüchtern) hat dem Online-Händler Amazon eine Abmahnung ins Haus geschickt. Hintergrund: Das Verlagsprogramm wurde auf den Seiten des Internetbuchhändlers in zahlreichen Leser-Rezensionen massiv angegriffen.
Nahezu jedes Buch sei »mit kaum zu überbietenden Negativbewertungen abqualifiziert« worden, sagte Verleger Hanspeter Haeseler dem BÖRSENBLATT. Haeseler vermutet dahinter die Strategie eines Dritten, der dem Verlag schaden will. Der Verleger fordert von Amazon, die Rezensionspraxis transparenter zu machen.

Man überprüfe derzeit die Herkunft der Besprechungen, die nach dem derzeitigen Kenntnisstand und jeweils für sich betrachtet allerdings den Richtlinien des Unternehmens entsprächen, sagte Amazon-Pressesprecherin Christine Höger auf Anfrage: »Sofern wir eine Manipulation der Rezensionen feststellen können, werden wir sie von der Seite entfernen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen.«


Dazu ein Brief der Rockbuch-Verlegerin, auf blaetterrauschen.de gefunden:

Schlüchtern, Februar 2006

Kritik Ja – Rufmord Nein:
Amazon Kundenrezensionen schädigen unter dem Schutz der Anonymität den Verlag

Sehr verehrte Kollegen,
wir wenden uns heute an Sie in eigener Sache, die aber auch andere kleine Verlage heute oder morgen betreffen kann - und die sich alarmierend Existenz bedrohend auf den Rockbuch Verlag auswirkt.
Bei Amazon besteht in der Plattform „Kundenrezensionen“ die Möglichkeit, als Leser seine Meinung zu dem jeweiligen Buch zu veröffentlichen. In den letzten zwei Monaten, verstärkt Ende Januar/Anfang Februar wird diese Plattform missbraucht, um alle Bücher des Rockbuch Verlages zu diskreditieren und vom Kauf abzuraten.
Es ist nachweislich immer dieselbe „Handschrift“, teilweise taucht eine Kundenrezension mit identischem Wortlaut bei zwei unterschiedlichen Büchern auf, manche Rezensionen mit identischen Wortlaut finden sich beim selben Buch an unterschiedlichen Stellen mit unterschiedlichem Datum versehen.
Immer zielen die Rezensionen darauf ab, die Qualität der Bücher grundsätzlich in Frage zu stellen und das „Verlegerherz“ im Zentrum zu treffen, Aufmachung schlecht, Qualität grottenschlecht, miserable Übersetzung, viel zu teuer, peinlich, etc.
Es geht nicht darum, negative Kritik zu verteufeln, die hat, sofern der Kunde das Buch wirklich gelesen hat, durchaus auch seine Berechtigung – In diesem Fall aber wird unter dem Schutz der absoluten Anonymität, unter irgendeinem Decknamen, einer Fantasieadresse und einer nicht zwingend existierenden e-mail Anschrift in extrem geschäftsschädigender Weise Rufmord betrieben.
Wie andere kleine Verlage sind wir auf die Amazon-Plattform sehr angewiesen, da manche unserer Bücher nicht in jeder Buchhandlung sofort zu haben sind, und sich gerade die Musik-Interessierten vorzugsweise bei Amazon informieren.
Wir haben Amazon aufgefordert, hier umgehend tätig zu werden und Abhilfe zu schaffen, gleichzeitig möchten wir aber auch die Diskussion in der Öffentlichkeit ermöglichen und Sie bitten, Ihren Beitrag dazu zu leisten. Gerne stehen wir Ihnen für weitere Auskünfte zur Verfügung, zu Ihrer Kenntnis fügen wir diesem Brief unser Schreiben an Amazon sowie die Zusammenstellung der Kundenrezensionen bei.
Wir sind gespannt auf Ihre Rückmeldung
Mit freundlichem Gruß
Heide Buhmann
rockbuch verlag

Saturday, October 14, 2006

"The Nation", 29.06.06: "How to Create a Liberal Bestseller"

JENNIFER NIX

As a book publisher, it is the best phone call you can make to an author: "Hi, there. Just wanted to let you know that your book has hit the New York Times bestseller list!" I made that call to Glenn Greenwald, author of How Would a Patriot Act?, on June 1, after getting the best call a publisher can receive.
From the perspective of an independent, progressive publisher, this victory also illustrates a new model for creating chartable vehicles to package progressive ideas. This three-week ride on the bestseller list is a success story that should be replicated--early and often.

How Would a Patriot Act? was developed, written, edited, published, distributed and ushered onto the bestseller list in exactly three months. I met Greenwald during a fellowship offered by Working Assets, the progressive, 20-year-old telecommunications and credit card company. Working Assets president Michael Kieschnick had charged me in January with studying the progressive blogosphere to identify emerging talent and ideas.

I'd known a little about blogs after seeing DailyKos take George Lakoff's Don't Think of an Elephant to the bestseller list in November 2004. I later helped to acquire Jerome Armstrong's and Markos Moulitsas Zunigas' Crashing the Gate. But with the total number of blogs doubling every six months, according to a New Politics Institute report, and with Technorati.com now tracking 43 million blogs, it's safe to say there was a whole lot more to learn. I had some catching up to do, but was immediately swept away by the talent, knowledge, patriotism, passion, anger and humor I came upon. As a sometimes journalist, I admired, too, the freedom from editorial constraints in the disparate writing styles, the immediacy, the urgency. I coveted the subjectivity. I fell in love with the conversation.

Greenwald's blog, Unclaimed Territory, piqued my editorial interest because he seemed to have found the elusive formula for attracting both liberals and conservatives and in the commentns section, these folks were--gasp!--talking to each other in civil fashion.

A constitutional law attorney, Greenwald wound down his practice in 2005 and started blogging about the Bush administration's radical theories and seizure of unchecked power. His blog became a must-read for journalists and politicians about issues ranging from the NSA domestic spying program to the limits of presidential power. Senator Russ Feingold even read from Greenwald's blog at the hearing on his resolution to censure the President.

On February 15, I asked Greenwald if he'd like to do a book. Working Assets stepped up to fund the project and launch Working Assets Publishing. By March 1, we had a contract and Greenwald sat down to write. There was a printer to find, a distributor to lure, an editorial team to assemble, and all of it managed by a quickly-formed publishing division at the San Francisco headquarters of Working Assets. After some very long days, we delivered the book to the printer on April 24. The day before, I sent digital manuscripts to seven bloggers I'd been working with and asked them to post about the book, if they found it worthy. Within days How Would a Patriot Act? rose from obscurity to number one on Amazon largely because those initial blogs ignited a wildfire of mentions and purchase links throughout the blogosphere. The book stayed there for nearly four days. This sent a shock wave through progressive publishing circles and got stores around the country interested in making Patriot buys. The book's publication date was May 15 and since then has hit the Washington Post and New York Times bestseller list.

This book rose to best-sellerdom primarily because of the pre-launch push from progressive blogs. Later came a front-page San Francisco Chronicle piece, some trade coverage and small mentions in New York Times and New York Observer, but this book has received very little mainstream coverage. No TV, a little radio--mostly Air America. Working Assets did send an e-mail blast about the book, and we got some help from a few organizations, like Drinking Liberally, American Constitution Society, Independent Press Association, and NDN/ New Politics Institute. But the book has not received help from the big membership groups.

This is a success story and a tipping point for the blogosphere. Greenwald went from first-time blogger to best-selling author in a little over six months on the strength of his ideas, which were formulated online, and the distribution power made possible by the Internet. And Greenwald's success was fueled by the passion of the blog communities.

This story is also a lesson for progressives. At a time when the right is insisting that the left has no ideas and mainstream media seem unwilling or unable to cover progressive ideas intelligently, we must create our own vehicles to carry our ideas to the American public. And we must build upon what we know is possible when the blogs work together. Progressive membership groups should join in, and help to lift up new voices and ideas. It's not about just selling books. It's about making our ideas successful in the marketplace, so that more Americans can hear about them. Successful ideas spread, as we've seen with the collaborative promotion of documentaries from Robert Greenwald (no relation to Glenn) and Al Gore.

There are plenty of other important books progressives should get behind, like Eric Boehlert's Lapdogs, David Sirota's Hostile Takeover and J.R. Norton's Saving General Washington With the savvy leveraging of our assets in the blogosphere and the success of Glenn Greenwald's book, perhaps the time has come for progressive ideas to get fair hearing in the national debate.

"Welt", 11.10.06: „FAZ“ und „Süddeutsche“ klagen gegen Perlentaucher

Gegenstand des Streits sind die Buchkritiken, die in den Zeitungen erscheinen und von dem Internet-Magazin kommentierend wiedergegeben werden. Die Klage betrifft aber nicht das, was auf der Website steht, sondern die Weitergabe der Perlentaucher-Texte an Internet-Buchhänder. Rechtsanwalt Simon Bergmann, der Perlentaucher vertritt erklärt: „Das Urheberrecht soll ja Diskussionen über Texte nicht verhindern“. Die Frage ist: Schadet das Internet-Magazin den Zeitungen?
Von Birgit Warnhold

Berlin - Der erste Brief erreichte Perlentaucher bereits vor gut einem Jahr, doch jetzt wird die Auseinandersetzung zwischen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und der „Süddeutschen Zeitung“ auf der einen und dem Internet-Kulturmagazin Perlentaucher auf der anderen Seite konkret: Morgen findet in Frankfurt/Main die erste mündliche Verhandlung statt.

Gegenstand des Streits sind die Buchkritiken, die in den Blättern erscheinen und von Perlentaucher resümierend und kommentierend wiedergegeben werden. Allerdings richtet sich die Klage nicht gegen das, was auf der Website von Perlentaucher.de steht, sondern gegen die Lizensierung an Dritte, also die Weitergabe der Texte von Perlentaucher an Internet-Buchhändler. Konkret handelt es sich dabei um bücher.de, wie Rechtsanwalt Simon Bergmann von der Kanzlei Schertz Bergmann sagt, die den Perlentaucher vertritt. „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“) und „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“) sehen darin, so der Anwalt, eine Verletzung ihrer Urheberrechte.

Zwar ginge es bei der Klage auch noch um das Marken- und das Wettbewerbsrecht, die entscheidende Frage aber betreffe das Urheberrecht, das durchaus zwei Rechtsauffassungen zulasse. „Das Urheberrecht soll ja Diskussionen über Texte nicht verhindern“, legitimiert Bergmann das Vorgehen des Internet-Kulturmagazins. Schließlich drucke Perlentaucher die Kritiken nicht eins zu eins ab, sondern fasse sie in eigenen Worten zusammen. Es handele sich gewissermaßen um eine Berichterstattung über Kritik, und das verletze die Rechte des Urhebers nicht.

Interessant in dem Zusammenhang erscheint die Frage, warum sich die Klage nicht gegen die Texte auf der Website von Perlentaucher richtet, sondern ausschließlich gegen die Weitergabe an Dritte. Die Kanzlei, die die „FAZ“ und die „SZ“ vertritt, wollte sich vor der morgigen Verhandlung zu dem Vorgang nicht äußern.

Die entscheidende Frage wird wohl sein, wie stark sich die Perlentaucher-Texte von den Kritiken aus der „FAZ“ und der „SZ“ abheben beziehungsweise wie das Gericht diese Frage beurteilt. Simon Bergmann schätzt die Chancen für seine Partei als gut ein.

Artikel erschienen am 11.10.2006 in der "Welt"

So steht's im Vorlesungsverzeichnis

LVM Instanzen der Literaturvermittlung im Internet
Nr.: 09 150 00060 Übung WS 2006/07 2.0 SWS

Fachbereich FB 09 Germanistik und Kunstwissenschaften
Teilnehmer maximal : 25

Dozent: Küchemann, Fridtjof
Raum: WR 6A, 106
2stdg. in Blockstizungen Fr/Sa

Ziel und Inhalt: Im Internet konkurriert der Literaturjournalismus mit einer Vielzahl anderer Literatur vermittelnder Angebote: immer aufwändiger gestaltete Verlagsseiten, Online-Literaturmagazine, Fan-Blogs und riesige Verkaufsplattformen sind auch nur den berühmten einen Mausklick weit entfernt. Wie funktionieren diese Websites? Wer betreibt und bestückt sie, mit welchem Ziel und welchen Mitteln? Und worin liegt der Unterschied zum Literaturjournalismus im Internet? In dieser Übung sollen die außerjournalistischen Instanzen der Literaturvermittlung im Internet untersucht werden. Mit journalistischen Mitteln: der Analyse, dem Bericht, dem Interview und ähnlichem.

Internet: z.B. www.rowohlt.de, www.literaturcafe.de, www.bluetenleser.de, www.readme.cc, www.bodokirchhoff.de, www.perlentaucher.de, www.amazon.de etc.

Teilnahmevoraussetzung: Zur Bewerbung um Teilnahme an der Übung wählen die Interessierten eine Literatur vermittelnde Website, charakterisieren sie mit drei Sätzen und formulieren jeweils zehn scharfsinnige Fragen, mit denen sie den Betreibern dieser Site auf den Zahn fühlen wollen. Diese geben sie zusammen mit ihrem Namen und ihrer E-Mail-Adresse bis zum 25.9.2006 in WR A 207 ab und erfahren ab 6. Oktober, ob sie in die UE aufgenommen sind.

Prüfungsform und -methode/n: werden beim 1. Termin besprochen und festgelegt.

Besondere Hinweise: Schriftliche Anmeldung mit Bewerbungsunterlagen (siehe "Teilnahmevoraussetzungen") bis zum 25.9.2006 in WR A 207 (Büro Frau Schimansky)

Termine: 20./21.10., 15./16.12.2006, 19./20.1.2007, jeweils Freitag 14.00-18.00 und Samstag 10.00-13.00 Uhr